Ziel war das Orchon-Tal, das zum UNESCO-Welterbe gehört und als „Wiege der Mongolei“
bezeichnet wird.
Ein langer Fahrtag von über 300 Kilometern stand uns wieder bevor.
Wir besuchten eine typische Nomadenfamilie, um die traditionelle Lebensweise und die typischen
Essgewohnheiten der mongolischen Nomaden kennenzulernen.
Bei dieser Familie handelte es sich um die Eltern von einem unserer Fahrer sowie dessen
Schwester und Schwager. Die Gastgeber erwarteten uns schon.
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In der Wohnjurte fanden wir alle Platz, und auf dem gusseisernen Ofen köchelte in einem großen
Topf das Hammelfleisch für unser Mittagsmahl. Später wurde darauf eine runde Nudelteigdecke
gelegt, die nun noch mit gegart wurde.
Inzwischen wurde aus einem großen Behälter Airag in zwei Schalen gefüllt. Airag ist vergorene
Stutenmilch, die nur im Sommer getrunken werden kann, da es im Winter keine Stutenmilch gibt.
Sie enthält zunächst 2 % Alkohol und schmeckt ein bisschen wie Federweißer.
Die Schalen wurden reihum gereicht, und jeder trank aus derselben Schale. Wenn diese geleert
war, wurde sie aufgefüllt.
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Dazu konnte man Gebäck und Aruulstücke probieren. Aruul ist getrockneter Quark. Er ist hart und
lagerungsfähig.
Aus Airag lässt sich nach längerem Stehen und Rühren 10 %iger Milchschnaps ("Schlauwasser") herstellen. Dabei
wird in Abständen der Rahm abgeschöpft, so dass eine klare Flüssigkeit übrig bleibt.
Nach dem Verzehr des Hauptgerichtes tranken wir Milchschnaps als Absacker.
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Interessant war das Melken der Stuten, nachdem das jeweilige Fohlen getrunken hatte. Die
Gastfamilie besaß mehrere Stuten mit Fohlen.
Ebenso interessant war das Portionieren des Ziegenkäses, das im Freien erledigt wurde.
Zum Schluss überreichte unsere Reiseleiterin unsere Gastgeschenke.
Der Besuch der Nomadenfamilie hat uns alle beeindruckt.
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Hinter Saikhan Ovoo beginnt allmählich das Khangai-Bergland, in dem die Steppen aufgrund
höherer Niederschläge üppiger werden.
In den Waldsteppen des Khangai-Vorlands tauchen die ersten höheren Berge auf. Schaf- und
Ziegenherden sind vorrangig.
Die Fahrt durch das Orchon-Tal ist sehr abwechslungsreich.
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Sehenswert im Orchon-Tal sind steinzeitliche und bronzezeitliche Hirschsteine.
Hirschsteine sind Obeliske, deren Seiten überwiegend mit Darstellungen fliegender Hirsche
verziert sind. Bisher wurden in der Mongolei und in China etwa 550 derartiger Steine entdeckt. Ob
es sich um einen Begräbniskult handelt, ist noch nicht geklärt.
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Das Camp befindet sich auf einer Höhe von 1830 m in Süd-Changai.
Bei einem kurzen Bummel vor dem Abendessen waren wir begeistert, wie toll die Berge von der Abendsonne angestrahlt wurden.
Am Abend und am Morgen kam die Feuerfrau, die fachmännisch das Feuer im gusseisernen Ofen
entfachte. Wir lagen schon bzw. noch im Bett. Die Tür der Jurte sollte deshalb nicht abgeschlossen
sein. Der Ofen brachte zügig Wärme in die Jurte.
In diesem in reizvoller Umgebung des Orchon-Tals gelegenem Öko-Camp (ohne Strom) verbrachten wir zwei Nächte.
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